ESD-Grundlagen
Was versteht man unter ESD?
Unter ESD (engl. Electrostatic Discharge) versteht man eine elektrostatische Entladung. Es beschreibt den unkontrollierten Ausgleich elektrischer Ladung zwischen zwei unterschiedlich stark aufgeladenen Objekten. Spürbar sind diese Entladungen für den Menschen erst ab ca. 3.000 Volt. Doch abhängig vom Bauteil kann schon eine Spannung von etwa 30 Volt ausreichend sein, um irreversiblen Schaden anzurichten.
Elektrostatische Aufladung entsteht dabei in ganz alltäglichen Situationen. Beispielsweise beim Laufen mit Kunststoffsohlen über einen Teppich, beim Verschieben von Behältern oder durch die Bewegung von Förderbändern. Diese meist negative elektrische Ladung entlädt sich beim Kontakt mit einem anderen leitfähigen Körper oder einer Erdung schlagartig.
Während diese Entladungen für den Menschen in der Regel ungefährlich sind, bergen Sie für elektrische Bauteile ein großes Risiko. Obwohl sie für das Auge zunächst unsichtbar sind, können durch elektrostatische Entladung entstandene Schäden kostspielige Folgen haben. So können sie beispielsweise zum Totalschaden oder zu verborgenen Defekten führen. Diese können dann Spätausfälle und/oder Reklamationen, hohen Reparatur- und Austauschkosten zur Folge haben, die den Ruf schädigen und ggf. die Abwanderung des Kunden bewirken. Um Schäden an sensiblen Bauteilen möglichst zu verhindern, ist es wichtig bestimmte ESD-Schutzmaßnahmen im Unternehmen einzuführen und konsequent umzusetzen.
EPA (engl. Electrostatic Protected Area) bezeichnet eine sog. ESD-Schutzzone. ESD-sensitive Baugruppen und Bauteile dürfen nur innerhalb dieser Schutzzonen und von geschultem Personal gehandhabt werden. Die Grenzen der EPA müssen gekennzeichnet sein und dürfen nur von geschulten Mitarbeitern oder unterwiesenen Besuchern betreten werden. Eine ESD-Schutzausrüstung ist in den EPA obligatorisch, um den optimalen ESD-Schutz zu gewährleisten.
Und ein einwandfreier ESD-Schutz lohnt sich in vielerlei Hinsicht
- Steigerung der Produktqualität
- Erhöhung der Kundenzufriedenheit
- Verringerung der Fehleranfälligkeit und damit verbundenen Kosten
- Senkung der Ausfallrisiken
- Abnahme der Produkthanftungsrisiken
- Erfüllung von Qualitätsstandards
