Schutzleiterwiderstand messen
Definition Schutzleiterwiderstand
Ein Schutzleiter ist ein elektrischer Leiter, der der Sicherheit dient. Das Kurzzeichen für Schutzleiter ist PE (protective earth).
Aufgabe des Schutzleiters in elektrischen Systemen ist der Schutz von Menschen und Tieren vor gefährlicher Berührungsspannung und elektrischem Schlag im Falle eines Fehlers (z.B. Versagen der Isolation zum Gehäuse).
Der Schutzleiter wird so angebracht, dass eine elektrische Verbindung zwischen den äußeren metallischen Gehäusen von elektrischen Betriebsmitteln (z.B. Lampen, Kühlschränken, Motoren) und dem Erdreich hergestellt ist. Ein Schutz ist erst bei richtiger Dimensionierung und korrekter Ausführung der gesamten Schaltung bis hin zur Spannungsquelle und dortiger Erdung ihres Sternpunkts gegeben.
Wenn in einem Fehlerfall die elektrische Versorgungsspannung an die außenliegenden Teile eines elektrischen Betriebsmittels gerät, soll durch den über den Schutzleiter geführten Strom dafür gesorgt sein, dass dieses elektrische Betriebsmittel innerhalb kurzer Zeit von der elektrischen Versorgungsspannung abgetrennt wird. Die Abschaltung erfolgt durch Fehlerstromschutzschalter oder bei entsprechenden Widerständen der Leitungen und der Erdung durch die Überstromschutzeinrichtungen.
Ein Schutzleiter muss mit der Farbkombination grün/gelb gekennzeichnet sein. Diese Farbkombination darf nur für Schutzleiter verwendet werden.
An Steckverbindungen wird der Schutzleiter an besondere Schutzkontakte angeschlossen, die so angeordnet sind, dass sie vor den anderen Kontakten verbunden und nach den anderen Kontakten getrennt werden.
Anschlussleitungen müssen derart ausgeführt werden, dass der Schutzleiter bei Herausreißen des Kabels zuletzt abreißt.
Alle Geräte der Schutzklasse I weisen einen Schutzleiter auf, der im Schadensfall Lebewesen vor einem Stromschlag schützt. Dabei liegt der Schutzleiter an allen leitenden Teilen und dem Gehäuse des Gerätes an.
Wie wird der Schutzleiterwiderstand gemessen?
Die elektrische Prüfung wird je nach zugrunde gelegter Prüfnorm als Widerstands- oder als Spannungs(ab)fallmessung durchgeführt.
Die Prüfkriterien sind abhängig vom Status der durchzuführenden Prüfung, so gelten für Typ-, Stück- und Wiederholungsprüfungen evtl. unterschiedliche Vorgaben.
Bei der Typ- und Stückprüfung wird zur Messung ein definierter Strom aus einer Stromquelle entnommen und nacheinander von der Schutzleiterklemme oder dem Schutzkontakt des Gerätesteckers zu jedem berührbaren leitfähigen Teil des elektrischen Betriebsmittels geleitet. Basierend auf dem Spannungsabfalls wird der Schutzleiterwiderstand ermittelt.
Bei der Messung des Schutzleiterwiderstandes wird als Grenzwert ein maximaler Widerstandswert im Milliohmbereich definiert.
Gerätearten zur Schutzleitermessung
Zunächst werden zwei verschiedene Arten an Prüfgeräten für Schutzleiter unterschieden. Jene mit und ohne Stromregelung. Bei zweiterem verändert sich der Prüfstrom anhand des vorhandenen Schutzleiterwiderstands des Prüflings. Bei der ersten Variante wird am Anfang ein fixer Prüfstrom festgelegt, welcher durch das Gerät, je nach Messwiderstand nachgeregelt wird.
Bei der elektrischen Schutzleiterprüfung müssen bestimmte Kriterien bei den Werten eingehalten werden:
- Prüfstrom: zwischen 10 und 25 Ampere
- Leerlaufspannung: zwischen 6 bis 10 Volt